Guten Tag und herzlich willkommen bei Prominis. Sicher möchten Sie einen Vergleichsüberblick über die verschiedenen Defibrillatoren, die es auf dem Markt gibt. Es macht auch absolut Sinn, dass Sie sich informieren und vergleichen. Schliesslich kaufen Sie vermutlich nicht jeden Tag so ein Gerät, diese haben ihren Preis und es ist ein Thema, das einem recht nahe gehen kann und nicht ganz 0815 ist. Nein, wenn es um das Thema Defibrillatoren geht, geht es meistens um Leben oder Tod. Darum sind Sie hier genau richtig! Einerseits, weil wir einer der grösseren herstellerunabhängigen Händler von Defibrillatoren in der Schweiz sind und andererseits, und das ist noch fast wichtiger, weil wir alles Berufsleute aus der Notfallmedizin sind, die entsprechend aus der täglichen Einsatzpraxis die Vor- und Nachteile der verschiedenen Geräte kennen und nicht nur aus der Produktbroschüre.
Mein Name ist Lukas Bürki, ich bin diplomierter Rettungssanitäter und ungefähr 10 Jahre in verschiedenen Rettungsdiensten des Kantons Bern ausgerückt. Nun bin ich hier bei Prominis verantwortlich rund um das Thema Defibrillatoren.
Nun zu den Defibrillatoren und deren Unterschiede. Wichtig für Sie zu wissen, ist, dass alle Defibrillatoren von den Grundsätzen her gleich sind. Das ist wie bei Autos: Es gibt verschiedene Automarken und Fahrzeugtypen, die alle verschieden aussehen und verschieden ausgestattet sind. Vom Grundsatz her sind diese aber alle gleich: Sie haben ein Gas- und ein Bremspedal und sind gemacht, um von A nach B zu fahren.
Sehr ähnlich ist es bei Defibrillatoren. Es gibt unterschiedliche Hersteller und Gerätetypen, sie sehen zum Teil unterschiedlich aus und es gibt ein paar Geräte mit zusätzlichen Funktionen. Vom Grundsatz her sind aber alle Geräte gleich: Sie defibrillieren im Ernstfall den Herzmuskel des Patienten und das ist das, was Leben retten kann.
Die Unterschiede, die für Sie in den meisten Fällen am wichtigsten sind, sind die Unterschiede der Anschaffungs- und Unterhaltskosten und warum es diese gibt.
Meistens kosten die neusten Gerätetypen mehr als diese einer vorherige Gerätegeneration. Das kennen wir ja von den meisten anderen Produkten auch. Nicht selten ist aber das ältere Produkt nicht unbedingt schlechter und erfüllt seinen Zweck auch.
Das, was die neuste Gerätegeneration der meisten Hersteller mehr kann als die vorherige, ist eher spielerischer Natur: Die Geräte, die vorher ein Schwarz-Weiss-Display hatten, deren Nachfolgen haben nun ein Farbdisplay. So ist es beispielsweise auch beim bekannten ZOLL AED Plus und seinem Nachfolger, dem ZOLL AED 3. Häufig haben die neusten Geräte nun auch eine WLAN-Schnittstelle. In Kombination mit einer spezialisierten Software überwacht sich so ein Gerät selbst, in dem es Ihnen eine E-Mail schickt, sollte einmal ein Gerätetest negativ ausfallen.
Zudem verfügen die neusten Geräte meist über einen Kindermodus, der die abzugebende Stromstärke des Defis bei einem Kind unter 8 Jahren mit der selben Elektrode reduziert. Das gibt es zum Teil auch schon länger, meist haben die etwas älteren Geräte dafür jedoch ein zweites Paar Elektroden (sogenannte Kinderelektroden) benötigt.
Das sind die grössten Unterschiede, die die Anschaffungskosten beeinflussen. Also im Prinzip einfach, ob man ein Gerät neuster Generation kauft, oder ein bisschen älteres, langjährig bewährtes, das seinen Zweck, die Defibrillation eines Herzmuskels, auch erfüllt.
Weiter unten auf dieser Seite, bei den häufig gestellten Fragen und Antworten (FAQ), gehe ich in schriftlicher Form noch vertieft auf solche Punkte ein. Das ist ebenfalls - und noch ausführlicher - in unserem kostenlosen Defi-Kaufratgeber der Fall, dessen Link Sie auf dieser Seite hier auch finden.
Gerne helfe ich Ihnen auch auch im persönlichen Austausch, sei es per Telefon, E-Mail oder was auch immer, herauszufinden, ob für Sie die WLAN-Möglichekeit und/oder der Kindermodus Sinn machen, oder ob es eher ein Nice-to-Have ist.
Nur ganz kurz: Beide Punkte, also die WLAN-Schnittstelle und den Kindermodus, muss man individuell gut abwägen, ob es sich wirklich lohnt, dafür mehr Geld zu zahlen. Gerade bei der WLAN-Schnittstelle ist es so, dass Sie für die Softwares, die es dazu braucht, meist noch eine zusätzliche Lizenzgebühr zahlen müssen. Das ist natürlich eine interessante Sache für die Hersteller. Für Sie als Anwender gibt aber grundsätzlich die "manuelle", also visuelle Kontrolle einmal im Monat sehr wenig zu tun. Das ist mit ein Blick auf die Betriebsstandsanzeige des Geräts erledigt. Rein wirtschaftlich macht es daher in den meisten Fällen keinen Sinn, für so eine Funktion Geld zu bezahlen.
Zum Thema Kindermodus: Reanimationen von Kindern sind Gott sei Dank sehr selten und wenn, muss auch noch ein defibrillierbarer Herzrhythmus vorliegen, damit überhaupt Strom abgegeben werden kann. Zudem sagt die internationale Reanimationsrichtlinie, dass, wenn man keinen Defi mit Kindermodus hat, den "normalen" Defibrillator auch bei Kindern anwenden soll.
Wenn man keine Institution ist, die zu einem grossen Teil aus Kindern besteht, vielleicht sogar gesundheitlich vorbelastete Kinder, ist es ratsam, auch diesen Punkt bei einem Kaufentscheid individuell abzuwägen, ob das wirklich der ausschlaggebende Grund ist, welches Gerät Sie kaufen.
Sehr gerne helfe ich Ihnen dabei, herauszufinden, welches Defibrillator Modell für Sie ideal ist.
Kommen wir nun zu den Unterhaltskosten. Bei Defibrillatoren gibt es grundsätzlich zwei Dinge, die Unterhaltskosten generieren. Das sind einerseits die Elektroden, die man im Ernstfall auf den Brustkorb des Pateinten klebt. Diese haben eine klebende Gelschicht, die mit fortschreitender Zeit austrocknet und dann nicht mehr gut klebt. Darum haben die Elektroden eine beschränkte Haltbarkeit (ca. 2-5 Jahre, je nach Gerät). Das andere sind die Batterien, bzw. der Akku des Gerätes, der von Zeit zu Zeit gewechselt werden muss (ebenfalls ca. alle 2-5 Jahre, je nach Gerät).
Natürlich macht es Sinn, ein Gerät zu wählen, bei dem beide Verschleissteile eine möglichst lange Haltbarkeit haben. Besonders günstig im Unterhalt ist es zudem, wenn das Gerät mit normalen Lithium 123 Batterien betrieben wird anstelle eines Akkus. Das gibt es meines Wissens aber nur bei einem Gerät.
Ich könnte hier nun über jegliche Hersteller und Gerätetypen viel erzählen. Damit dieses Video in seiner Länge aber nicht absolut überbordet, sage ich nur kurz zu einigen ausgewählten Herstellern ein paar Worte.
Starten wir mit ZOLL. ZOLL ist ein top Hersteller, der auch bei professionellen Rettungskräften mit den entsprechenden Profimonitoren/Defibrillatoren sehr gut vertreten ist. So fliegt die REGA mit den Profigeräten von ZOLL, aber auch ganz viele bodengebundene Rettungsdienste in der Schweiz sind täglich mit den Profigeräten von ZOLL im Einsatz. Ich denke, dass auch der grösste Teil der AED, also der Laiengeräte in der Schweiz, von ZOLList. Bei ZOLL gibt es den ZOLL AED Plus und seinen Nachfolger, den ZOLL AED 3. Der ZOLL AED Plus ist das Gerät, das nicht mit einem Akku, sondern mit normalen, handelsüblichen Lithium-Batterien betrieben wird, die überall und sehr kostengünstig erhältlich sind. Häufig werden diese auch in Spiegelreflex-Kameras verwendet. Mit einer Haltbarkeit von 5 Jahren der Batterien wie auch der Elektroden hat ZOLL sehr lange Haltbarkeiten, bzw. Austauschintervalle.
Der ZOLL AED Plus ist ein sehr, sehr zuverlässiges Gerät mit einem top Preis-Leistungsverhältnis und ist in er Schweiz weit verbreitet. Unter anderem in den SBB-Zügen, am Flughafen Zürich oder in den Migros und Coop Filialen.
Der Nachfolger des ZOLL AED Plus ist der ZOLL AED 3. Auch er ist absolut ein gutes Gerät mit grossem Farbdisplay, WLAN-Schnittstelle und integriertem Kindermodus. Im Gegensatz zum AED Plus wird der AED 3 mit Akku betrieben. Der ZOLL AED 3 ist ein sehr gutes Gerät, jedoch in der Anschaffung im oberen Preissegment.
Ein anderer grosser Hersteller ist Lifepak. Auch von den Lifepak-Geräten sieht man in der Schweiz viele. Früher war es vor allem der CR Plus, heute kann man nur noch dessen Nachfolger, den CR2 kaufen. Auch Lifepak ist in der (Rettungs-)Profiszene mit Profimonitoren gut vertreten. So habe auch ich als Rettungssanitäter lange und gerne mit den Profimonitoren von Lifepak gearbeitet. Leider hat Lifepak Stand heute, Ende 2023, immer noch grosse Lieferschwierigkeiten. Und zwar sowohl bei den Neugeräten wie auch bei den Ersatzteilen wie Akkus und Elektroden. Das ist im Moment eine echte Herausforderung. Leider sind auch die Preise der Ersatzteile sehr stark gestiegen. Auch wenn es ein guter Hersteller ist, kann ich im Moment niemandem mit gutem Gewissen ein Lifepak-Gerät empfehlen. Dazu kommt, dass der CR2 ein sehr teures Gerät ist und die Haltbarkeit der Elektroden und Akkus mit 4 Jahren kürzer ist als bei ZOLL.
Kommen wir nur zu Corpuls. Corpuls ist ein deutsches Unternehmen und in der Schweiz mit ihren Profigeräten zunehmend stärker in den Schweizer Rettungsdiensten vertreten. Corpuls hat einen Laien-Defibrillator, der noch nicht so bekannt ist. Es ist jedoch ein sehr gutes Gerät mit vielen Funktionen, die so kein anderes Gerät eines grossen Herstellers hat. So kann man zum Beispiel viele Einstellungen über eine App selber vornehmen und damit auch sehr einfach Einsatzdaten per E-Mail, SMS, WhatsApp, etc. versenden und damit den weiterbehandelnden Institutionen übergeben. Gerade für Ärzte oder FirstResponder ist es auf Grund seiner Funktionen ein spannendes Gerät. Man kann sich auch das EKG auf dem Farbdisplay anzeigen lassen. Das können andere Geräte wie der ZOLL AED 3 BLS natürlich auch. Aber gerade das Auslesen und Versenden von Einsatzdaten ist beim Corpuls besonders einfach, was gerade für Ärzte ein grosser Mehrwert sein kann.
Wenn Sie jedoch ein kleines, robustes und in der Anschaffung kostengünstiges Gerät suchen, sollten Sie auch den Heartsine samaritan PAD 350P anschauen. Das ist zwar ein einfaches, aber qualitativ ebenfalls sehr gutes Gerät. Weniger geeignet ist das Gerät für Leute wie First Responder, die das Gerät vermutlich ziemlich häufig einsetzen werden, weil man die Elektroden nur im Set mit dem Akku zusammen wechseln kann, was zusätzliche Kosten generiert.
Auch Geräte von Mindray sind absolut einen Blick wert, vor allem, wenn einem ein Kindermodus wichtig, man aber nicht den Preis eines ZOLL AED 3 zahlen möchte. Mindray hat 2 Geräte, eines mit und eines ohne Display.
So, das wären ein paar Worte zu vier Herstellern. Natürlich gibt es noch andere Geräte, die auch gut sind. Wenn ich alle aufzählen möchte, wäre es jedoch für dieses Video definitiv zu viel.
Ich wiederhole mich: Das einfachste wäre es, wenn Sie einfach unverbindlich Kontakt mit mir aufnehmen würden; sei es per Mail, Telefon oder Kontaktformular. Dann kann ich Ihnen sehr schnell ein paar auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Vorschläge mit Vor- und Nachteilen sagen oder einfach Ihre Fragen kostenlos beantworten. Sie finden alle Kontaktkanäle hier auf dieser Seite.
Ebenfalls hier auf dieser Seite finden Sie ein paar häufig gebrauchte und in diesem Video auch erwähnte Geräte, für die Sie hier auf der Seite direkt per Klick eine Offerte dafür anfordern können, die wir Ihnen rasch per Mail zustellen.
Ich würde mich sehr freuen, auf die ein oder andere Weise mit Ihnen in Kontakt zu kommen. Herzliche Grüsse und bis später!